über mich: Dr. Peter Becker

„In der aktuellen Zeit, in der unsere Welt zunehmend volatiler, unsicherer, mehrdeutiger und komplexer wird, suchen viele Menschen nach Halt und Orientierung. Auch im Unternehmensumfeld. Führung ist unter diesen Rahmenbedingungen anspruchsvoller, zeitintensiver, aber auch deutlich wichtiger als je zuvor.
Unsere gesamte Gesellschaft befindet sich inmitten eines Umbruchs, in dem alte, Sicherheit gebende Ordnungen in Politik, Wirtschaft und Familien nicht mehr funktionieren. Um dennoch darin navigieren zu können, wählen die Menschen Wege zur Komplexitätsreduktion – auch solche, die quälend sind und langfristig nicht tragfähig. Sie entscheiden sich etwa für einen mit einfachen Rezepten werbenden Anführer, neue Organisationformen und Arbeitsmittel oder für krank machende Verdrängung oder Ablenkung. Das sind jedoch alles keine Lösungen. Auch zahlreiche Anbieter von Trainings und Seminaren, viele Fachbücher und Publikationen suchen nach Ansätzen zur Problemlösung. Aber in meinem Austausch mit Führungskräften erlebe ich: es nützt nichts.

Die Bedeutung und die Veränderung von Führung habe ich eingangs schon skizziert. Leider werden Führungsstile, die über viele Jahre bzw. Jahrzehnte praktikziert wurden, nicht in Frage gestellt oder es wird nicht dazugelernt. Stattdessen versuchen erfahrene Führungskräfte, mit neuen Methoden (Scrum, Design Thinking usw.) und neuen Organisationsformen (Agile Organisationsentwicklung, Holocracy usw.) Führung nach alten Mustern zu praktizieren und scheitern immer wieder aufs Neue. So wichtig und hilfreich diese neuen Ansätze auch sein mögen, sie allein reichen nicht aus.

Zudem wird Führung auf diese Weise für die jüngere Generation immer weniger attraktiv. Denn sie erkennt den Preis, den viele, vor allem ältere Manager, dafür zahlen: hohe zeitliche Belastungen, Vernachlässigung von Partnern, Kindern, Freunden und letztlich Verlust körperlicher, seelischer und geistiger Gesundheit. Daher mache ich mich für einen Paradigmenwechsel im Bereich der Führung stark. Dieser braucht ein neues Menschenbild, eigenverantwortliche Persönlichkeitsentwicklung und erweitertes Verständnis von Zielen und Motiven der Führung. Denn das zentrale Ziel von Führung muss sein, die in jedes menschliche Leben hineingegebene schöpferische Kraft und Würde zur Entfaltung zu bringen. In jedem Menschen schlummern irrsinnig hohe Potenziale. Werden diese freigesetzt und zum eigenen Wohle sowie zur Entwicklung des Umfelds eingesetzt, kann wieder ein stabiler Ordnungszustand erreicht werden. Und dazu können Führungspersönlichkeiten mit Herz beitragen.“

Dr.-Ing. Peter Becker (*1956) ist seit 2014 einer der geschäftsführenden Gesellschafter der Personalberatung Steinbach & Partner. Hier dreht sich den ganzen Tag alles um seine Leidenschaft Führung. Dabei ist er verantwortlich für die nationale und internationale Suche und Auswahl qualifizierter Führungskräfte für alle Funktionsbereiche, für Management- und Eignungsdiagnostik, für Erfolgsmessung von Personalentwicklung sowie für Karriereberatung und Executive Coaching. 
Nach dem Studium der Elektrotechnik hat er in verschiedenen Funktionen (u.a. Projektleiter, Bereichsleiter und Geschäftsführer) in Deutschland, der Schweiz und den USA Berufs- und Führungserfahrung gesammelt und berufsbegleitend promoviert. Diverse Aus- und Weiterbildungen (Coaching, Projekt- und Konfliktmanagement, Individualpsychologie uvam.) flankieren seinen Weg. Neben „Führen mit Herz“ (2020) hat Peter Becker 2015 bereits das Buch „Executive Health – Gesundheit als Führungsaufgabe“ veröffentlicht.